In den vergangenen zehn Jahren habe ich jede Kita im Kreis mindestens einmal besucht. Ich wollte erfahren, worüber ich entscheide - denn in meiner gesamten politischen Arbeit in den unterschiedlichen Gremien war und ist dieser Bereich mein persönlicher Schwerpunkt - z.B. als stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses. Wenn ich verantwortlich Entscheidungen treffe, möchte ich auch erfahren haben, wie die Situation vor Ort ist.
Es hat sich in den vergangenen zehn Jahren enorm viel verändert: Die meisten Einrichtungen haben heute ein Ganztagsangebot, und Kinder gehen heute nicht erst mit drei Jahren, sondern schon deutlich früher in unsere Kindertagesstätten. Entgegen unserer Erwartungen gibt es aber mittlerweile einen immer größer werdenden Bedarf an Betreuungsplätzen für die Kinder unter 2 Jahren. Das bringt neben dem erhöhten Platzbedarf noch einmal große Herausforderungen in der täglichen Arbeit mit sich. Denn unsere Kleinsten haben auch ganz klare Bedürfnisse, und denen müssen wir verantwortungsvoll gerecht werden.
Für mich bedeutet das, dass wir die Kitas beim Umstrukturierungsprozess intensiv begleiten müssen und die räumlichen und sächlichen Voraussetzungen schaffen müssen. Allerdings bin ich überzeugt, dass nicht jede teure Vorgabe des Landesjugendamtes auch tatsächlich vor Ort für die Kinder notwendig ist. Hier plädiere ich dafür, den gesunden Menschenverstand einzusetzen und intensive Gespräche in Mainz zu führen. Denn wir brauchen die finanziellen Mittel für die Kinder und nicht für Ideologien.
Ein Ziel für mich ist die Schaffung einer weiteren Fachschule für Sozialpädagogik an der BBS TGHS in Bad Kreuznach. Denn nur, wenn wir genügend Fachpersonal ausbilden, können wir künftig auch eine qualifizierte Betreuung gewährleisten.
Zudem möchte ich, dass wir im Kreis auch mehr Plätze im Bereich der berufsbegleitenden Ausbildung zum Erzieher anbieten können. Damit würden wir nicht nur den erhöhten Bedarf deutlich schneller decken können, sondern vor allem auch denjenigen eine Chance bieten, die aktuell als sog. „ungelernte“ Vertretungskraft die Arbeit in den Kindertagesstätten unterstützen und sich so eine berufliche Perspektive aufbauen könnten.
Kitas sind Erziehungs-, aber auch Betreungseinrichtungen. Familien sind auf sie angewiesen, wenn sie Kinder und Beruf unter einen Hut bringen möchten. Daher müssen wir das Angebot im Kreis auch möglichst an den Bedürfnissen der Familie ausrichten. Das bedeutet für mich, dass wir die Randzeiten der Einrichtungen bedarfsgerecht ausweiten müssen. Und wir brauchen eine intensive Kooperation der Kitas mit Tagesmüttern. Denn nicht für alle individuellen Bedürfnisse können wir allgemeine Lösungen anbieten.
Ich möchte im Kreis Bad Kreuznach ein Familienetzwerk bilden, dass den Zusammenhalt der Generationen fördert und insbesondere konkrete Verbesserungen für Jung und Alt schafft. Damit möchte ich die Familie als Keimzelle unsere Gesellschaft bewusst stärken.
Konkret möchte ich
Wir haben im Landkreis viele Angebote, um Kinder und Jugendliche mit Problemen zu unterstützen - neben der Schulsozialarbeit die Jugendarbeit von Gemeinden, Institutionen und Kirchen, den ASD (Allgemeinen Soziale Dienst), die Familienhilfe und natürlich die Arbeit der Vereine und Verbände. Auf allen Ebenen wird viel geleistet.
Mein Ziel ist es, die vielen Akteure regional an einen Tisch zu bringen und so die Arbeit besser miteinander zu koordinieren - damit möglichst kein Kind verloren geht und wir unsere Kräfte bündeln können.
Dabei ist mir wichtig, das die Schulsozialarbeit in unserem Landkreis dauerhaft und verlässlich bestehen bleibt.