Ortsbegehung Niederhausen

Gemeinsam mit der Kreistagskoalition haben wir unsere Reihe der Ortsbegehungen fortgeführt. Themen beim Rundgang waren u.a. die Zukunft des Stausees, der geplante Bahnhaltepunkt, die Notwendigkeit von neuen Bauplätzen und die Frage einer möglichen Wiedereröffnung des Kindergartens.

Kreistagskoalition macht Ortsbegehung in Niederhausen:

Haltestelle für Regionalbahn wichtig für Dorfentwicklung

 

Die Kreistagskoalition aus CDU, FWG und Grünen besuchte im Rahmen ihrer regelmäßigen Ortsbegehungen jetzt die Ortsgemeinde Niederhausen. Bei diesen Rundgängen legt die Koalition den Schwerpunkt auf die demographische Entwicklung gerade der kleinen Gemeinden im Landkreis.

Niederhausen gehört mit 580 Einwohnern dazu. Aber die Entwicklung ist hier sehr positiv: Es gibt kaum Leerstände, mehrere alte Häuser im Ortskern wurden in den vergangenen Jahren saniert, und auch bei so wenig Einwohnern gibt es noch Arbeitsplätze vor Ort – insbesondere in kleinen Handwerksbetrieben und den 6 Weingütern. Tragende Säule in der Gemeinde ist das rege Vereinsleben, vieles wird in Eigenleistung gemacht. Bestes Beispiel ist der Weinlehrpfad, aber auch der Jugendraum oder Hilfe z.B. bei der Hallenrenovierung.

Fünf Jahre hintereinander wurde in Niederhausen kein Kind geboren – eine Zahl, die die Fraktionsvorsitzende der CDU, Bettina Dickes, vor einigen Jahren im Kreisjugendhilfeausschuss erschreckt hat. Das ist heute wieder ganz anders: In den letzten Jahren wurden in Niederhausen so viele Kinder geboren, dass aktuell sogar überlegt wird, den Kindergarten, der 2011 geschlossen wurde, wieder zu reaktivieren. Denn der Kindergarten in Oberhausen, den die Niederhäuser Kinder aktuell besuchen, platzt aus allen Nähten.

Diese Überlegungen erläuterte Bürgermeister Manfred Kauer der Kreistagsdelegation. Aktuell werde der ehemalige Kindergarten von Vereinen genutzt, aber hier sei eine Verschiebung möglich. Gleichzeitig müsse hier aber auch in enger Abstimmung mit der Ortsgemeinde Oberhausen geplant werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt für Niederhausen ist die Frage nach Bauplätzen für junge Familien aus der Gemeinde. Aktuell gebe es hier keinen verfügbares Grundstück, und das Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) sieht auch ein neues Baugebiet vor. „Dann müssten unsere jungen Leute aber Niederhausen verlassen, und das wollen wir natürlich nicht.“ betont Kauer. Aktuell führe man daher hier Gespräche, um nachfrageorientiert ein Angebot machen zu können.

Interessiert war die Koalition auch am aktuellen Stand der Diskussion um einen neuen Bahnhaltepunkt in Niederhausen. Derzeit läuft hier die Prüfung. Ludger Nuphaus (Grüne) begrüßte diese Diskussion. „Mehr Mobilität durch den ÖPNV stärkt die Attraktivität unserer Ortsgemeinden. Daher unterstützen wir dieses Vorhaben.“ Die Entscheidung soll um den Jahreswechsel herum fallen. Unklar ist aktuell noch, ob der Haltepunkt im Ortskern oder am alten Bahnhof entstehen soll. „Auf jeden Fall auch toll für die Stärkung des Tourismus.“ So Nuphaus.

 

Besorgt sieht man in Niederhausen aktuell auf den Stausee. Die wasserrechtliche Laufzeit des Stauwehrs endet zum Jahreswechsel. Sollte es hier keine weitere Nutzung geben, wäre das unter anderem für den Hochwasserschutz in der Gemeinde sehr bedenklich. 

Der Antrag auf Verlängerung der Laufzeit ist gestellt, aber dauerhaft stehen hier Investitionen in Millionenhöhe an. Dabei geht es um die Fischdurchlässigkeit. Hier müssen hohe Auflagen erfüllt werden. Wolfgang Zimmer (FWG) stellte klar, dass RWE hier seinerzeit die Anlage an eine kleine Gesellschaft verkauft habe und die Gemeinde keinerlei Mitspracherecht gehabt habe, obwohl durch die Pumpwerke auch die Entwässerung der Gemeinde angeschlossen ist. Hier müsse klar sein, dass der Schutz oberste Priorität haben müsse und alles getan werden müsse, um das Wasserkraftwerk in Betrieb zu halten. Denn es sei ja durchaus ein profitables Unternehmen.

Fazit, so die Kreistagskoalitionäre: In Niederhausen lässt es sich gut leben. Das konnten sie auch gleich beim einem Glas Wein im Weingut Franzmann testen. Und ein besonderes Highlight hatte die Gemeinde beim Rundgang auch zu bieten: Sonja Persch-Jost kam mit ihren Rentieren vorbei und übte schon mal ein bisschen für die Weihnachtsshow im Europapark. „Ist Ostern schön?“ Kopfschütteln. „Ist Weihnachten besser?“ Begeistertes Kopfnicken der Rentiere. Dann kann es ja losgehen!

 

 

 

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