Diskussion zu "Integration und Leitkultur - Herausforderungen für den Landkreis Bad Kreuznach"

Eine spannende Diskussion mit Landrat Fritz Brechtel aus Germersheim und dem stellv. Landes- und Fraktionsvorsitzenden Christian Baldauf. 

Es ging vor allem um die Integration derer, die schon lange in unserem Land leben. So war allgemeiner Tenor der Diskussion, dass die Veränderung der politischen Situation in der Türkei auch ganz konkrete Auswirkungen auf das Zusammenleben in Deutschland hat. Besonders die DITIB stand dabei in der Kritik, weil sie als verlängerter Arm Erdogans gilt und viele in ihr nur eine "Auch-Religionsgemeinschaft" sehen - also auch eine starke politische Komponente.

Das ist auch der zentrale Kritikpunkt bei der aktuellen Debatte um die Moschee in Bad Kreuznach.

Hier mein Standpunkt zur Moschee:

Standpunkt zum Bau der DITIB-Moschee in Bad Kreuznach:

  • Ich stehe klar zur Glaubensfreiheit. Dazu gehört für mich, dass natürlich auch Muslime einen Platz brauchen, an dem sie ihren Glauben leben können.
  • Da eine deutliche Verquickung von religiöser mit politischer Ausrichtung bei der DITIB mittlerweile unumstritten ist und viele Wissenschaftler vor dem verlängerten Arm Erdogans warnen, ist für mich der Bau einer Moschee in Bad Kreuznach daran gebunden, dass sich die Gemeinde von diesem Einfluss frei macht.
  • Daher ist für mich die Bedingung für einen Bau, dass sich die DITIB Kreuznach vom Dachverband in Köln und damit von der Einflussnahme Erdogans lossagt.
  • Dazu gehört natürlich auch, dass es keine von der Türkei finanzierten Imame mehr gibt - denn diese unterstehen unmittelbar der Regierung in Ankara und sind mit ihren Freitagsgebeten abhängig von den Vorgaben des türkischen Religionsministeriums.
  • Die DITIB in Bad Kreuznach muss bei der Finanzierung sicherstellen, dass nicht plötzlich - wie in Germersheim - der DITIB-Dachverband in Köln Eigentümer des Grundstücks wird und somit auch für die Finanzierung zuständig ist. Durch die gefordete Trennung vom Dachverband muss die Zuständigkeit auch ausschließlich unabhängig vor Ort liegen.
  • Über den genauen Standort und auch die Bauweise muss es einen ergebnisoffenen Austausch geben. 

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Kommentare: 1
  • #1

    jochen schmitt (Donnerstag, 16 Februar 2017 10:35)

    Hallo Frau Dickes,
    ich bin einer derjenigen die massiv gegen die Mosche eingtreten sind und vl so den Stein auch ins Rollen gebracht haben , das dieses Thema überhaupt den Stellenwert einnahm.
    Ich denke nicht dass die Glaubensfreiheit in Deutschland so bleiben soll wie sie jetzt besteht, Begründung dafür ist ausschliesslich, dass viele Menschen Straftaten begehen und sich aber auf diesen Passus zurückziehen und leider der Staat dies toleriert.
    Mir ist es egal ob einer in seinem Haus Allah oder Gott anbetet; beides ist in unserer aufgeklärten Zeit Nonsens und die Trennung zwischen Staat und Religion sollte da strikt eingehalten werden, was aber nicht passiert. Das sieht man auch eben an der Kirchensteuer etc. ; also die Vermengung von Religion und Staat.
    Das ergibt sich ja auch in Ihrer Einstellung , die Sie oben posten , denn man kann ja klar erkennen, dass sie erkannt haben, dass es immer um Politik geht bei den Kirchen , hier jetzt v.a. die DITIB und eben die Türkei.
    Warum werden wir als deutscher Staat nicht endlich modern? Jeder darf zwar glauben was er möchte, zeigt es aber nach aussen nicht bzw. betreibt keine aktive Werbung für seine Glaubensphilosophie. Das es in Deu Kirchen und religiöse Denkmäler gibt , beruht auf den historisch gewachsenen Werten , die die abendländische Kultur geprägt haben; und wer hier leben und arbeiten möchte , hat dies zu akzeptieren. Wer das nicht kann oder meint deswegen einen Anspruch zu haben, seine Glaubensrichtung auf einen gleich hohen Scheffel zu stellen, der hat hier nichts zu suchen. Wenn man in Saud Arabien oder islamgeprägten Staaten arbeiten und leben möchte , hat man sich auch an die Kultur anzupassen; warum lassen wir es zu als Staat, dass hier jeder machen kann was er will. Die Zeiten des WW2 sind lange vorbei und deswegen immer als Duckmäsuer durch die Welt zu laufen ,ist schon lange der völlig falsche Ansatz der Politik in grossen Teilen in Deu. Ich werde jedenfalls alles tun, dass ein solche geplantes dekadentes Prunkstück einer nicht zu Deu gehörenden Religion bekämpfen , vor allem hinsichtlich des Standortes, der Grösse, der Ausstattung( Minarett etc) . Wenn einer glauben will, und das ehrlich meint, dann ist es demjenigen egal, wo er betet und wie das aussieht. Ich kenne mich mit dem Islam beruflich einigermassen aus, und die meisten Moscheen ( mit Ausnahme zum Freitagsgebet) werden durch gläubige Muslime weltweit auch in ihren Heimatländern teilweise zuahuse als Gebetsraum errichtet, da es lt Koran keine Ausage gibt wie der Raum von aussen aussieht, sehr wohl aber von innen . Also was soll das Ganze, 40 Jahre lang ging es doch auch dass man den Glauben praktizieren konnte ohne solch einen Prunkbau , warum geht es jetzt nur mit ? Hat sich die Religion geändert oder der Anspruch einiger ? Gruss Jochen Schmitt